Willkommen im Reich der Groteske!

Der »Hühnerkrimi« ist wieder da und er passt wie gespuckt in unsere Zeit. Alles dreht sich ums Geld in diesem Kosmos aus Habgier, Heldenmut und rührender Unschuld. Hühner, wie sie menschlicher nicht sein könnten, verfangensich in einem grotesken Krimiplot, liefern sich Duelle, übergeben verdächtige Taschen und bestechen mit Tanz- und Gesangseinlagen. Exaltiert und melancholisch, listig, philosophisch und undurchschaubar gehen Sigrun Kilger und Alberto García Sánchez locker über die Grenze des Zumutbaren. – »Nicht eine Idee ist es, zahllose sind es. Es wird karikiert und persifliert, Objekte werden tollkühn missbraucht, mal wird mit einem Hüftschwung die Taschenlampe ein- und mit einem bösen Blick wieder ausgeschaltet, es werden Witze gemacht, die gar keine sind und Bein gezeigt. Eine orgiastische Liebesnacht …« (SZ) Eine kriminalistische Komödie zwischen Irrtum, Illusion und der Lust am Verbotenen.

Nach einer Idee von Alberto García Sánchez. Eine Koproduktion mit dem FITZ! Zentrum für Figurentheater Stuttgart und dem Puppentheater der Stadt Halle (in dt. und frz. Fassung)

Stuttgarter Zeitung: “Sie sind exaltiert und melancholisch, listig und plakativ, philosophisch und undurchschaubar: Sigrun Kilger und Alberto García Sánchez überspringen in ihrem Hühnerkrimi lächelnd die Grenze des Zumutbaren. Alles dreht sich ums Geld in diesem Kosmos aus Habgier, Heldenmut und rührender Unschuld. Hühner, wie sie menschlicher nicht sein könnten, verfangen in einem grotesken Krimiplot, liefern sich Duelle, übergeben hochverdächtige Taschen und bestechen mit Tanz- und Gesangseinlagen. Es wird karikiert, persifliert und Objekte werden tollkühn missbraucht, mal wird mit einem Hüftschwung die Taschenlampe ein- und mit einem bösen Blick wieder ausgeschaltet. Es werden Witze gemacht, die gar keine sind, olle Songs mit der Klampfe gedudelt und Bein gezeigt. Eine orgiastische Liebesnacht…”

Stern der Woche!“ Abend Zeitung Nürnberg: “Der Funkenschlag dieser Inszenierung kommt vom ständigen Schrammen an der Betonwand des Unfug. Kein grober, ein lustvoller. Wer schräge Gedanken auf absurdem Spiel mag, ist bestens bedient.” Kultur: “Sie sind nicht nur bloße Erzähler, die den Menschen wie in der Parabel tierische Gesichter geben, um ihre Marotten besser darstellen zu können. Sie liefern perfektes Materialtheater, das voller Assoziationen ist, bei dem mit Bildern und Klischees gearbeitet wird, aber auf eine Art und Weise, wie sie das Theater selten zu bieten hat. Sie entwickeln einen Formen- und Bilderkosmos, der höchst eigenwillig und vor allem ungeheuer amüsant ist. Abstruses, unterhaltsames, gescheites Theater.“

Mitteldeutsche Zeitung: “Ein schön schäbig kostümiertes Paar fläzt sich auf eine zu kleine Bank, hantiert geschickt mit wunderbaren Gummiköpfen, wäscht auf sehr ulkige Weise Geld, imitiert Inspektor Colombo, simuliert einen Orgasmus und wirft mit Federn um sich. Das Stück besticht durch seine beiläufige Laszivität, seinen makaberen Scherz und den entsetzlich-komischen Versuch sich verständlich zu machen, wo keine Verständigung möglich ist. Ein kühnes Täuschungsmanöver.“

Nürnberger Zeitung: “In unvergleichlicher Weise präsentiert das Duo eine Mischung aus Brecht, Beckett und Blödsinn. Kilger und Sanchez schaffen es, das Publikum gleichermaßen zu verstören und zu amüsieren.”

Ludwigsburger Kreiszeitung: “In einer Sekunde sind Huhn Sigrun Kilger und Gockel Sanchez Federvieh und räsonieren über eine Regenwurm, der sich als Schnürsenkel versucht. In der nächsten sind sie ein Paar, das über Liebe, den Tod, Männer und Frauen schwadroniert.“

Darmstädter Echo: “Zwei fast gleiche Taschen, nur die eine voller Geld. Das ungleiche Heldenpaar Queroc und Karan, dazu Diebstahl und Habgier, Bosheit und Leidenschaft, Mord und Wollust und Sehnsucht. Das ist der Stoff, aus dem Krimis gemacht sind. Aber so inszeniert wie vom Stuttgarter Materialtheater, das am Samstagabend Gast bei den Theatertagen in der Wackerfabrik war, wurde viel mehr daraus: Aus einem mit französischen Sprachbrocken durchzogenen Menschenkrimi entstand Figurentheater, wurde schließlich mit wirrem Hühnergegacker, Gummischnabel und Kamm und stiebenden Federn nochmals verfremdet – groteskes, turbulentes, hintersinniges Hühnertheater. Klamauk, Gesang, Tanz, Pantomime und wirbelndes Szenenspiel – die zwei Schauspieler mit internationaler Truppe im Hintergrund beherrschten alle Register.”

Verführt und Verzaubert. Zum Abschluss des 14. Stuttgarter Theaterpreises 2001 der Stuttgarter Zeitung: “Der Hund? Nein, der ist es nicht. Auch nicht das wiehernde Pferd und nicht die Kuh. Als der Schauspiel-Intendant Friedrich Schirmer schließlich auf den vierten ‚Tonträger’ (ein Kinderspielzeug) drückt, da beginnt es zu gackern und zu kikerikien wie im Hühnerstall. Und man ahnt bereits, was kommen wird. Der Sonderpreis der Jury für eine außerordentliche Leistung geht an den ‚Hühnerkrimi’, für die schau- spielerische Vielfalt und Präzision von Alberto García Sánchez. Was kommt ist eine Liebeserklärung an den Schauspieler und Clown Alberto García Sánchez, der alle spielt, den Dieb, den Tölpel und den Helden.“

Stuttgarter Nachrichten: “Bosheit am Beispiel eines unschuldigen Tieres zeigend, gleichzeitig aber auch das Hühnergegackere des Menschen aufnehmend, weiß der Zuschauer nicht, ob nun gerade Huhn oder Mensch auf der Bühne agiert. Eine vergnügliche Verwirrnis, die sich in Grinsen, Lächeln, Kichern oder Lachen löst, mal als lockere Slapstickeinlage, mal als böse hintergründige Satire.“

Nürnberger Nachrichten: “Keine Chance für Ermüdungserscheinungen ließ am Ende das Materialtheater Stuttgart. Das Duo Sigrun Kilger und Alberto García Sánchez treibt in seinem bis zum Anschlag überdrehten ‚Hühnerkrimi’ die Lust am Absurden mit sich selbst verausgabender Verve auf die Spitze und beweist zugleich bravouröse Schauspielkunst.“