Ein Zirkusstück mit Clowns, Artisten, einer Musikkapelle
und einer echten Hexe für Kinder ab 6 Jahren und die ganze Familie

Uraufführung: 29. Dezember 2012 im FITZ!Zentrum für Figurentheater Stuttgart

Ein Zelt mit vier Masten, mit Stangen, Seilen und Lichtergirlanden – ein Zirkus. Wie kommt es, dass die Manege dunkel ist, dass keine Lichter blinken, keine Trapezkünstlerin durch die Luft wirbelt, kein Magier eine Maus aus dem Hut zaubert und weder Löwe noch Elefant durch die Sägespäne trampeln? Und wo ist das Publikum? Traurig sitzt die Gewichtheberin Pomodora vor dem Zirkuszelt, als sie plötzlich am Himmel eine Sternschnuppe am Himmel fliegen sieht. Ich habe einen Wunsch frei, denkt sie. Ach, wenn wir doch noch einmal alle unsere Kunststücke zeigen könnten. Am nächsten Tag entdecken die Zirkusleute im Löwenkäfig ein Mädchen, das selig in den Pranken des Löwen schlummert. Wird es ihr gelingen das Publikum wieder zu finden? Denn da gibt es auch noch diese verführerische Dame mit dem Mikrofon, die das Lachen der Leute aufnimmt und in ihr kleines grünes Täschchen sperrt… Nach den international sehr erfolgreichen Produktionen “Georg in der Garage” zum Thema Schüchternheit und “Ernesto Hase hat ein Loch in der Tasche” über Armut und Exil, folgt nun ein Kinderstück über den Zusammenhalt einer kleinen Gemeinschaft, deren Existenz bedroht ist. Anarchistische Kreativität, Humor, clowneske Schläue und eine Sternschnuppe sind nötig um den Zusammenhalt zu retten und die Geschichte zu einem guten Ende zu führen. Eine Hommage an die Solidarität.

Dem Spielerinnenduo Sigrun Kilger und Annette Scheibler stehen diesmal zur Seite: Zehn Figuren der bildenden Künstlerin Ute Kilger, die auch schon die Puppen für „Georg in der Garage“ und „Ernesto Hase hat ein Loch in der Tasche“ gebaut hat. Eine Drehbühne von Luigi Consalvo, der uns seit 20 Jahren als Ausstatter, Fotograf und Lichttechniker begleitet. Der Jazzmusiker Daniel Kartmann, der seit 2008 als Komponist, Musiker und Darsteller festes Mitglied des Ensemble Materialtheater ist. Annelie Gahl, Soloviolonistin aus Wien und Preisträgerin des Anton-Bruckner- Preises. Und nicht zuletzt unser langjähriger Regisseur und Schauspielkollege Alberto García Sánchez, der 2011 mit dem renommierten französischen Theaterpreis „Molière Jeune Public“ ausgezeichnet wurde.

‘Das Mädchen im Löwenkäfig’ ist eine Koproduktion mit dem FITZ! Zentrum für Figurentheater Stuttgart, TRAFFO Carré_Rotondes Luxembourg und dem Théâtre Octobre Brüssel. Gefördert von der Stadt Stuttgart und dem Ministerium für Wissenschaft und Kunst Baden-Württemberg.

Trailer “Das Mädchen im Löwenkäfig”: http://www.youtube.com/watch?v=L1lXHR8c8kE

Gastspiele und Festivals: Premiere FITZ!Zentrum für Figurentheater Dezember 2012, Premiere TRAFFO Luxemburg (L) Januar 2013 – Festival Blickfelder 2013 – Internationales Figurentheaterfestival Erlangen/Nürnberg/Fürth 2013 – Internationales Figurentheaterfestival Basel 2013 (CH) – Internationales Figurentheaterfestival München 2013 – Westflügel Leipzig  –  Internationales Theaterfestival SPLEEN 2014 Graz (A) – Theater Stadelhofen Zürich (CH) – Internationales Figurentheaterfestival Wels 2014 (A) – Kiesel im K42 Friedrichshafen – Figurentheaterfestival Straubing 2015 – IMAGINALE Schnawwl Mannheim – Internationales Figurentheaterfestival Erlangen/Nürnberg/Fürth 2015

Imaginale: „Das Mädchen im Löwenkäfig“ im Schnawwl

Mannheimer Morgen, 24.01.2015 Geschichte vom Lachen 

Manchmal braucht es einfach eine Sternschnuppe, damit alles wieder gut wird. Im Falle von „Das Mädchen im Löwenkäfig“ vom Materialtheater und Théâtre Octobre Brüssel, das am ersten Festivaltag im Schnawwl zu Gast war, wird aus der Sternschnuppe auf dem Weg zur Erde ein tapferes, leicht verplantes Mädchen, das einem traurigen Zirkus ohne Zuschauer das Publikum  und das Lachen zurückbringt. Das Lachen steckt nämlich in der Tasche der trickreichen Dame in Grün, die den Menschen ihre Freude per Tonband stiehlt und in ihrer kleinen Handtasche versteckt. Erzählt wird diese Geschichte von den Clowns Klari Nette und Tromp Ete, die eigentlich ein Märchen vortragen wollten, aber da Tromp Ete vor wirklich jeden Märchen, das es gibt, Angst hat, haben sie sich eben ein Sterngeschichte ausgedacht.

Große Bildsprache, viel Wortwitz

Es ist eine kleine, herrlich verschrobene Geschichte, die Annette Scheibler und Sigrun Kilger hier in knapp über einer Stunde Manegenzeit erzählen. In einer Mischung aus Figurenspiel und Erzähltheater entspannt sich auf der Bühne zwischen Zirkuszelt und Zwei-Mann-Kapelle eine kleinteilig gebaute Wunderwelt aus Clownerie, großer Bilderfreude und viel Wortwitz, die einen schnell um den Finger gewickelt hat. Und das nicht zu Unrecht, wird hier doch mit präziser Leichtigkeit ein Stück Theater gezeigt, das sein junges Publikum samt erwachsenen Begleitpersonen abzuholen weiß und einem klar macht, worum es im Herzen des Theaters eben immer noch geht: um das Erzählen von richtig guten Geschichten.

Die Befreiung des Lachens

Suttgarter Nachrichten: “Mädchen im Löwenkäfig” im Figurentheater Fitz Von Brigitte Jähnigen “Über drei Millionen kleinen und großen Menschen hat die Hexe Elvira das Lachen gestohlen und es in ihrer Tasche gesammelt. In einer Lach-Show präsentiert sie das Diebesgut. Doch echt klingt keines mehr. In einem kleinen Meisterwerk zeigen Annette Scheibler, Sigrun Kilger, Annelie Gahl und Daniel Kartmann, unter der Regie von Alberto García Sánchez, mit Schau-und Figurenspiel,Zauberei, Illusion , Clownerie und Musik, dass Mut, Humor und Empathie die Mittel sind, um das Lachen zurückzubringen. Und als seien Erdenwesen dafür nicht geeignet, erfinden sie als Heldenfigur ein Sternenmädchen. Eine komplexe Geschichte mit wechselnden Orten und schnellem Rollentausch erdachten die Künstler. Die Kinder folgen fasziniert; ironische Brechungen und Zeitgeistverweise honorieren die Erwachsenen. Von Scheibler und Kilger hoch professionell geführt, werden die bildnerisch wunderbar gestalteten Stofffiguren von Ute Kilger zu Artisten, turnen am Trapez, tanzen Tango. Und dann zeigt Mira, das Sternenmädchen, ihre kosmischen Qualitäten. Der Löwe, durch Miras Zuneigung mutig geworden, becirct die Hexe. Der Befreiung des Lachens ist der Weg geebnet.”

Wunderbare Parabel auf die Welt des Theaters

Double 2/2013„Das Mädchen im Löwenkäfig“ vom Ensemble Materialtheater von Manfred Jahnke “Wenn man schon Angst vor Märchen und insbesondere der Großmutter in „Rotkäppchen“ hat, wie die wunderbare Rotclownin der Annette Scheibler, dann bleibt nur noch, eine Geschichte im Himmel zu spielen. Der Stern Mira sieht auf Erden einen Zirkus, in dem keine Lichter brennen. Und schon stürzt er als Sternschnuppe auf die Erde nieder und verwandelt sich in ein Mädchen, das im Löwenkäfig schlafen will. Dabei passiert er eine Straße, auf der drei Kinder spielen, denen die feenhaft-grüne Hexe Elvira – von Sigrun Kilger genau zwischen Klischee und individueller Ausgestaltung ausbalanciert – das Lachen stehlen wird. Denn Elvira, die tüchtig ist und mit „Selten so gelacht“ eine eigene Fernsehshow im Fernsehen laufen hat, braucht Nachschub, reichen doch die bereits millionenfach eingesammelten Kinderlacher nicht mehr aus. Womit auch der Grund für den leeren Zuschauerraum im Zirkus gefunden wäre. Aber nun ist das Sternenmädchen Mira gekommen, und die Zirkusshow, die Frosch Ronny Gurke als Conferencier begleitet, kann immerhin vor einer Zuschauerin beginnen. Enden wird sie mit einem unvorhergesehenen Auftritt des Löwen, der versehentlich die Handtasche frisst, in der Elvira das gestohlene Lachen aufbewahrt. So kommt das Lachen wieder in die Welt – und damit auch das Leben zurück in den Zirkus. „Das Mädchen im Löwenkäfig“ ist mehr als nur ein „Zirkusstück mit Artisten, Clowns, Musikkapelle und einer ECHTEN Hexe“ (so der Untertitel): Es ist vor allem eine wunderbare Parabel auf die Welt des Theaters. Immer wieder streuen die beiden Spielerinnen kleine spielerische „Kommentare“ über „Schein“ und „Sein“ ein. Wie überhaupt in der Regie von Alberto Garcia Sánchez ein kleines Meisterwerk für Kinder ab sechs Jahren entstanden ist, in der Märchendramaturgie, Clownerie, Musik und Bild eine magische Einheit bilden. Was Annette Scheibler und Sigrun Kilger als Spielerinnen an präziser Komik und auch Slapstick einbringen, wie die Musik von Daniel Kartmann (Percussion) und Annelie Gahl (Violine) einen atmosphärischen Stimmungsraum schafft – sei es als Zirkuskapelle, sei es, um Sternenstaub fliegen zu lassen – oder die von Ute Kilger gebauten Stoffpuppen ihren eigenen Kosmos behaupten: Das alles zusammen lässt eine traumhafte Poesie entstehen – unter Verzicht auf jegliche Illusionsmaschinerie. Der Raum selbst ist karg; es gibt nicht mehr als ein kreisendes Manegenrund und ein paar Vorhänge. Weil die Macher mit den Klischees der Märchen (auch denen der neuen Medien) spielen, entsteht eine Ironie, die das Spiel „auf zwei Ebenen“ verweist: Was Kinder ernst nehmen, weil auch die Spielerinnen ihre Figuren ernst nehmen, wird von den begleitenden Erwachsenen in seiner Doppelbödigkeit genossen – und so kommt jedermann bei „Das Mädchen im Löwenkäfig“ auf seine Kosten. Kurz: Hier wird mit allen Mitteln übermütig gespielt. Und diese Spiellust steckt an.”

Das Himmelzelt und die Zirkuswelt

Kleine Zeitung Graz, 8. Februar 2014 “Hier hat sich’s ausgelacht” heißt es im “Kinderlied” von Günter Grass, das Pate stehen könnte für die verhexte Welt in “Das Mädchen im Löwenkäfig” vom deutschen Ensemble Materialtheater. Denn den Kindern ist das Lachen gestohlen worden und damit dem Zirkus das Publikum. Da hilft nur ein rettender Engel vom Sternenhimmel im zauberhaften Figurenspiel mit Livemusik. Unter der Regie von Alberto Garcia Sanchez verweben Sigrun Kilger und Annette Scheibler mit reichlich Komik und mancher Doppelbödigkeit Schein und Sein, Illusion und Zusammenhalt. Nicht nur den Kleinen bereitet der poethische Auftakt des 5. spleen-Festivals im Tanz-und TheaterZentrum einen riesigen Spaß.”