Schlacht der Ideen mit Tanz, Musik und Puppenspiel

Eine Produktion des ENSEMBLE MATERIALTHEATER mit THÉÂTRE OCTOBRE BRÜSSEL & Festival IMAGINALE 2012 Stuttgart / Mannheim & FITZ! Zentrum für Figurentheater Stuttgart & FIDENA 2012 Bochum in Zusammenarbeit mit SKAPPA & Associés Marseille

Uraufführung 16. März 2012 IMAGINALE Stuttgart / Mannheim

Nach dem Ende des kalten Krieges steht der Kapitalismus heute als Gewinner da, der es nicht mehr nötig hat, sich ein soziales Mäntelchen umzuhängen. Er hat alle Mittel zu Verfügung, um sich der breiten Bevölkerung als unersetzlich und alternativlos einzuprägen. Trotzdem befindet sich die Mehrheit der Menschen auf der Verliererseite. Doch die Menschheit hört nicht auf, gerechtere Gesellschaftsentwürfe zu entwerfen. Was nicht einfach ist, wenn die Reichweite der Gedanken bestimmt und kontrolliert wird von einer Flut von unwichtigen Informationen und Bildern. Dieser „Lärm“ ist permanent, schrill, verführerisch, telegen und er tut so, als wäre er genauso natürlich wie die Stille.

Das Stück Lärm (Le bruit) wurde 2008 von Alberto García Sánchez geschrieben und ist eine theatralische Reflexion über die politische Vergangenheit und Gegenwart Europas. Das ideologische Ringen um die Vorherrschaft von Kapitalismus oder Kommunismus, das den kalten Krieg geprägt hat, hat er in eine bissige Familientragödie übertragen – gespielt von Narrenfiguren, von Buffons. LÄRM ist eine Parabel über den Kampf zweier Gesellschaftssysteme, Kapitalismus versus Kommunismus.

Presse

„Die Mittagspause wird abgeschafft. Die Stühle werden abgeschafft. Die Menschlichkeit wird abgeschafft und dem Hund ganz nebenbei die Gurgel umgedreht. Annabelle hat viel vor, sie ist die neue Chefin des Theaters. Sie will „das hier ganz groß aufziehen“, sie will eine „Dramaturgie der Kontraste“. Schluss mit falscher Romantik, jetzt herrscht Disziplin auf der Bühne, Drill, Autorität. Bloß: Annabelle ist nicht irgendjemand, sie ist die Tochter von Zeus und Europa und als Annabelle einen Bruder bekommt, schenken ihm die Eltern die zweite Hälfte des Theaters. Leider ist Archibald Sozialist. Er glaubt an die Freiheit und an das Gute im Menschen. Das kann nicht gut gehen. „Lärm“ nach einer Geschichte von Alberto García Sánchez, der auch Regie geführt hat, ist eine so ungewöhnliche wie eigenwillige Produktion über Kapitalismus und Sozialismus, aber auch über die Möglichkeiten des Theaters. Sigrun Kilger und Annette Scheibler, Daniel Kartmann und Sandra Hartmann, Paolo Cardona und Fabrizio Cenci lassen sich von einer Idee zur nächsten treiben, es ist ein irrwitziges Spiel mit der Fantasie und den Mitteln des Theaters. Und damit eben ist der Geist des Figurentheaters zu spüren, weil man sich nicht aufs Wort allein verlässt, sondern sich einer Vielzahl von Ausdrucksmitteln bedient.“ Stuttgarter Zeitung

„’Lärm’ ist eine hochpolitische aber auch philosophische Parabel, mit vielen Feinheiten ausgearbeitet, dramaturgisch sehr durchdacht auf die Bühne gebracht. Ein kleines Meisterwerk dieser Sparte, ein spannendes Stück, mit Tiefgang und klarer Stellungnahme, ohne ideologisch belehrend zu sein.“ Ludwigsburger Kreiszeitung

„Die groteske Theaterreflexion über ein zwischen diktatorischen Systemen und vom Kapitalismus verwässerter Demokratie zerrissenes Europa bereitet großes Seh- und Hörvergnügen – vor allem weil die sechs Darsteller und drei Musiker das von Autor Alberto García Sánchez  inszenierte Spektakel der Clownerien ebenso lustvoll wie gekonnt zelebrieren. Sie verstehen es, den ironisch hohen Ton des Stücks mit Figurenspiel, Musik und schrägem Chorgesang zu verknüpfen.“ Stuttgarter Nachrichten

„Mit dem Humor geizten auch die Macher des Ensembles Materialtheater nicht, die mit “Lärm” eine Festivaleigenproduktion in der Alten Feuerwache uraufführten. Gemeinsam mit dem Théâtre Octobre aus Brüssel und Skappa! & Associés aus Marseille entwickelten sie nach der gleichnamigen Vorlage von Regisseur Alberto Garcia Sánchez eine feist-komische theatralische Abhandlung über den Kapitalismus, das Theater und irgendwie auch über die Liebe. Mit einem feinen Humor, der mit dem Altmodischen flirtete und gleichzeitig der Absurdität den Hof machte, wurde in rund zwei Stunden eine Parabel auf unsere schnelllebige Zeit und ihre egoistischen Grundzüge erzählt.“ Mannheimer Morgen

Kunst ist nicht ein Spiegel, den man der Wirklichkeit vorhält, sondern ein Hammer, mit dem man sie gestaltet.
Karl Marx (1818 – 1883), deutscher Philosoph und Nationalökonom