Die Wunderkammer der Dinge

- Regie Alberto García Sánchez
- Spiel Alberto García Sánchez, Annette Scheibler, Antje Töpfer, Birgit Maier-Dermann, Christian Wolfgang Steiner, Emilien Truche, Luigi Consalvo, Sascha Bufe, Sigrun Kilger
- Musik Oliver Prechtl
- Figuren & Objekte Ensemble
- Ausstattung & Bühne Heinrich Hesse, Luigi Consalvo, Sigrun Kilger
- Assistenz Julia Hagen
- Produktion Annette Scheibler, Sigrun Kilger
Ensemble Materialtheater Stuttgart & Théâtre Octobre Brüssel präsentieren:
DINGDARIUM vom 18.- 23.Juli 2023 in der Theaterjurte
Die – Fr um 15:00 / 16:30 / 18:00 / 19:30 / 21:00 Uhr, Sa & So um 11:00 / 14:00 / 16:00 / 18:00 / 20:00 Uhr, Eintritt frei, Hut geht herum!
Nach Jahren des Sammelns und der Erforschung des bisher unentdeckten Lebens der Alltagsgegenstände erlauben wir uns, wie versprochen, voller Stolz, erstmals der Öffentlichkeit zu präsentieren: Die Wunderkammer der Dinge. Ein Kabinett der Kuriositäten und Absonderlichkeiten, das Ihnen Einblick gewährt ins intime Reich der Sachen. Sie werden es bedauern, nur ein menschliches Wesen zu sein und die Gegenstände um ihre Talente und ihre geheime Existenz beneiden. Doch keine Sorge – wir ermöglichen Ihnen endlich die Teilhabe an dieser verborgenen Wunderwelt. Befriedigen Sie Ihre Neugier, verlaufen Sie sich im Labyrinth des Zeltes und bringen Sie ihre Familie mit!
Presse
Stuttgarter Zeitung 12.08.2022 von Armin Friedl, “
Hier erholt sich der Kugelschreiber von Donald Trump”.
Das Materialtheater Stuttgart rückt die Dinge ins Rampenlicht, die uns im Alltag umgeben. Mit einem Film und einer Zeltproduktion sind die Figurenspieler viel unterwegs. Kuscheltiere sehnen sich zurück nach der Zeit, als sie geliebt und gehegt wurden; ein Kugelschreiber liegt zwecks Schonung auf einem Samtkissen: Er soll Donald Trump gehört haben, der damit Dinge geschrieben hat, die den Stift noch sehr belasten. Das ist ein kleiner Einblick in die Welt der Dinge, die das Stuttgarter Materialtheater dem Publikum präsentiert. Vor Kurzem wurde dies noch in einem kleinen Jahrmarktzelt gezeigt auf dem Gelände der Wagenhallen. Und der Bezug zum Jahrmarkt ist von den Akteuren auch gewollt: Es ist ein Nebeneinander von Witzigem, Skurrilem, Bestaunenswertem und Artistischem dargeboten auf kleinem Raum. Gerade mal zehn Zuschauer konnten pro Aufführung in dieses „Dingdarium“ hinein. Und die erlebten dort ein wahres Labyrinth, denn sehr geschickt haben die acht Akteure das Publikum von Winzraum zu Winzraum geschickt, mal links, mal rechts, mal zurück, mal nach vorne – kaum zu glauben wie vielgestaltig man Räume schaffen kann auf nur wenigen Quadratmetern.
45 Inszenierungen in 35 Jahren
Das Materialtheater gibt es nun seit bald 35 Jahren in Stuttgart, ist gut verbunden mit der Entwicklung des Studiengangs Figurentheater und dem Aufbau des Figurentheaters Fitz im Tagblatt-Turm-Areal. 45 Inszenierungen wurden in jener Zeit erarbeitet und noch viel mehr in Kooperation mit anderen Figurenspielern. Seitdem tourt die Truppe quer durch Deutschland und Europa, ist auch außerhalb davon tätig. Dort bestätigt sich die hohe Qualität des Theaters, gleichzeitig wird Inspiration für Neues gesucht.
Figurentheater, ja, das ist das Spiel mit Handpuppen oder mit an Fäden geführten Marionetten, das ist aber auch das Spiel mit Objekten, die hier ein Eigenleben bekommen, das die Betrachter zum Staunen bringt. Das Materialtheater – heute bestehend unter anderem aus der Mitgründerin Sigrun Kilger, aus Annette Scheibler und Alberto Garcia Sanchez, ist ein Klassiker bei dieser Art von Figurenspiel.
Unterwegs mit einem Zelt und einem Film
Damit die sich nicht immer finanziell von Projekt zu Projekt hangeln müssen, haben sie vom Fonds darstellende Künste eine drei Jahre währende Konzeptfinanzierung bekommen. Das bedeutet eine Sicherheit beim Tüfteln an neuen Ideen, damit werden auch andere Formen der Darbietung möglich – wie eben das „Dingdarium“ in einem Zelt, eine mobile Produktion bei freiem Eintritt.
Ein anderer Weg ist der Film „Aufstand der Dinge“. Der wird gerne in Repair-Cafés gezeigt. Also dort, wo Leute hingehen, denen die Dinge etwas bedeuten, die ihren defekten Toaster nicht einfach wegwerfen wollen. Machen sie das aus Liebe zu diesem Objekt, aus Geldmangel oder steckt dahinter eine politische Haltung? Wie auch immer: Hier gibt es eine Wertschätzung der Dinge, welche die Menschen im Alltag umgeben.
Im Theater zu sehen mit „König Ubu“
„Wer die Zukunft kämmen will, braucht einen guten Kamm“, nennt das Ensemble wortspielerisch sein Anliegen, mit dem sie jetzt in die zweite Halbzeit der Konzeptförderung gehen. Und da steht auch einiges für die klassische Bühne an: Eine Bearbeitung der Groteske „König Ubu“ etwa, oder die Produktion „Mein Name ist Tisch. Prak Tisch“.
3. Projekt des Theaterzyklus´ „Wer die Zukunft kämmen will, braucht einen guten Kamm“. In Kooperation mit dem FITZ – Theater animierter Formen Stuttgart und dem Kunstverein Wagenhallen. – Gefördert von der Stadt Stuttgart, dem Ministerium für Wissenschaft und Kunst Baden-Württemberg und dem Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur & Medien.