Ein Kurzfilm vom Ensemble Materialtheater Stuttgart, dem Théâtre Octobre Brüssel und Roemersloewe Film Berlin

Aufstand der Dinge

Dingda, ein zeitloser Ort zwischen Schilda, Dogville und dem Paradies ist der Schauplatz dieser Parabel. Die Einwohner, die sich Dingdaler*innen nannten, lebten lange Zeit zufrieden ohne Dinge.
Doch eines Tages, niemand weiß mehr so recht warum, erschuf jemand in einem kreativen Rausch den ersten Gegenstand: er war lebendig und bewegte sich von alleine. Er zeigte, was er konnte und war willens, Neues auszuprobieren – Phantastisch! Nun machten sich alle Dingdaler*innen ans Erschaffen von Dingen. Überall war ein großes gegenseitiges Entdecken und voneinander lernen.
Manchmal saß ein Dingdaler neben seinem Stuhl auf der Erde, weil der Stuhl eine Pause brauchte. Und ein Tässchen kletterte ihrer Schöpferin auf den Kopf, weil sie von dort die bessere Aussicht hatte. Es war eine paradiesische Zeit voller Respekt und Zuneigung.
Doch eines Tages ging eine Teekanne kaputt und starb. Plötzlich breitete sich unter den Dingdaler*innen große Angst davor aus, das eine, geliebte Ding zu verlieren. Vielleicht wäre es besser, man hätte von jedem Ding zwei. Oder drei. Oder viele…
Die wahllose Vermehrung der Gegenstände die nun folgte, verdarb die Beziehung zwischen Mensch und Ding. Wie soll man auch fünf Tässchen gerecht werden, wenn alle möchten, dass man aus ihnen trinkt? Jetzt wurde bevorzugt und ausgewählt. Und beim Wegwerfen wurde nicht mehr lange gefackelt – man konnte ja jederzeit Nachschub erschaffen.
In einer konspirativen Versammlung beschlossen die Dinge den Aufstand…

Wanderkino in Repair- Cafés

Was bewegt die Leute, die in einem Repair-Café Hilfe für ihren kaputten Toaster suchen – Geldmangel, Nostalgie, Alpträume, den Toaster neben 1000 anderen Elektrogeräten auf dem Recyclinghof begraben zu sehen? Oder ein politisches Statement?
Uns interessieren diese Menschen, weil uns ihr Anliegen berührt und wir uns als Theatermacher*innen mit Utopien und Ideen für unser Zusammenleben beschäftigen. Außerdem haben wir als Figurenspieler*innen selber ein besonderes Verhältnis zu den Dingen, die uns umgeben – denn sie sind unsere Spielpartner auf der Bühne. So lag es auf der Hand, unseren Film dort zu zeigen, wo Menschen versuchen zu retten, was zu retten ist – im Repair-Café.
Als Wanderkino mit mobiler Leinwand wollen wir unserem Publikum so nah wie möglich sein, ins Gespräch kommen und uns über Nachhaltigkeit im Alltag austauschen.

Was wir fürs Wanderkino brauchen

Ein Techniker & zwei Spieler*innen des Ensemble Materialtheater Stuttgart bringen das “Wanderkino” mit: Es besteht aus einer aufklappbaren Leinwand (ca. 3,60m breit, 2,20m hoch), einem Video-Beamer, einer Tonanlage und – falls vor Ort nicht vorhanden – maximal 30 Kino-Stühlen.
Um den Film Aufstand der Dinge zeigen zu können, brauchen wir einen verdunkelbaren Raum, von mindestens 20 m2. Die Anzahl der Zuschauer liegt dann bei ca. 6. Je größer der Raum also ist, umso besser…  Außerdem brauchen wir einen Stromanschluss für den Video-Beamer und die Tonanlage.
Aufstand der Dinge dauert ungefähr 25 Minuten. Bei Bedarf können wir ihn mehrmals hintereinander abspielen. Und wir möchten ihn kostenlos für all diejenigen zeigen, die ihre kaputten Dinge ins Repair-Café bringen und vielleicht noch warten müssen, bis sie dran sind.

Die Förderer des Projekts

Das Wanderkino-ProjektAufstand der Dinge” wurde gefördert durch den Innovationsfonds Kunst des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, den Fonds Darstellende Künste e.V. aus Mitteln der Beauftragten für Kunst und Kultur der Bundesregierung und durch die Stadt Stuttgart

Wir danken sehr herzlich:

Renata Jagielska & Thomas Stromberger von www.derfindus.de, Bernd-Siegfried Michalek, Katharina Wibmer, Raman Moazami, Alexander & Julian Müller, Oliver Köhler, Kestas Svirnelis, Martin Benzing, Eva Guzman, der Naturparkführerin Michaela Köhler, dem Theaterhaus Stuttgart, Hartmut Liebsch für die Aufnahme des gesamtem Teams in der Kochertürner Mühle, Joachim Krebs für die Bereitstellung seiner Wiese, dem Kunstverein Wagenhallen & der ContainerCity, Linn Quante vom Netzwerk Reparatur-Initiativen, Steffen Vangerow vom Runden Tisch Reparatur, Klaudia Dietewich und Raimund Menges!