Frei nach dem Film „Das Wunder von Mailand“ von V. de Sica und C. Zavattini
- Regie Astrid Griesbach
- Spiel Alberto García Sánchez, Annette Scheibler, Hartmut Liebsch, Sigrun Kilger
- Musik Winfried Walgenbach
- Ausstattung & Bühne Luigi Consalvo, Stefanie Oberhoff
Magische Beratung: Nils Bennett
Hospitanz: Mascha Erbelding
In einem Kohlfeld wird Toto gefunden, ein Säugling, der erst bei der alten Frau Lolotta, dann in einem Waisenhaus aufwächst und sich zu einem ausnehmend gütigen Menschen entwickelt. Zusammen mit anderen Obdachlosen gründet er eine Favela, in der sie die Utopie einer von Menschlichkeit und Nächstenliebe geprägten Gemeinschaft leben. Und dann entdecken sie in ihrer Siedlung eine Petroleumquelle und alle Probleme scheinen gelöst. Doch einer der Hüttenbewohner, der sich davon ein besseres Leben erhofft, erzählt dem Großindustriellen Mobic von dem Ölvorkommen und so rückt die Polizei an um die Siedler zu vertreiben.In höchster Not verleiht Lolottas Engel Toto die Gabe, Wünsche in Erfüllung gehen zu lassen. Dank Totos Zauber müssen die Mächtigen nun nach der Pfeife der Rechtlosen tanzen, doch die Gier nach Reichtum zerstört das Wunder. Mit der Erfüllung der Konsumwünsche zerfällt der Zusammenhalt der Gemeinschaft, der Zauber ist vorbei. Die eigene Fantasie und Kreativität ist das Menschlichste, was wir haben, die größte Kraft – und: man kann sie nicht kaufen.
Eine Kooperation mit dem Theater des Lachens Berlin, dem FITZ! Zentrum für Figurentheater Stuttgart, dem Puppentheater Halle und dem Festival La Strada Graz.
Kleine Zeitung, Graz: “Ein wunderbar schlichtes, grandios erzähltes Märchen in Anlehnung an Cesare Zavattini und Vittorio de Sica, das mit reduziertem, aber klugen Materialleinsatz die Phantasie zum Klingen bringt und dabei deutlich Gesellschafts-kritik übt. Eine überaus gelungene „Vermählung des Poetischen mit dem Realen“, wie Filmemacher de Sica sie einst für sein Werk „Das Wunder von Mailand“ in Anspruch nahm.”
Stuttgarter Zeitung: “Wer sich auf dieses arme Theater der sparsamen Mittel einlässt, erfährt auf spielerische Art viel über die subversive Kraft der Fantasie.”
Mitteldeutsche Zeitung: “Mit fast Nichts entwerfen sie das Armenviertel und seine Bewohner: Ein paar Papierfetzchen, ein paar Pappsäulen und dazwischen vier eigenwillige Erzählerpersönlichkeiten die uns in die Geschichte hineinsaugen, indem sie sich scheinbar in Nebenerzählungen verlieren. Grandios, wie die alte Lolotta von einem Geschenk für den kleinen Toto erzählt, während der Tod ihr die Worte aus dem Gedächtnis streicht. Oder das Ehepaar de Satta, das nach Jahren der Verbitterung ein Missverständnis entdeckt. Die eingestreuten Teepausen, in denen die vier sich ums Harmonium versammeln um italienische Lieder anzustimmen, verleihen der Inszenierung Atem und zeigen, was Menschlichkeit wie Fantasie gleichermaßen einfordern: sie brauchen Zeit, damit sie sich entwickeln können.”
Ludwigsburger Kreiszeitung: “Offenbar sind ungemein kreative Kräfte beisammen, die hier ihr Füllhorn an Ideen ausschütten. Zusammen schaffen sie eine Unzahl kleinzelliger Szenen und Effekte, die sich geradezu jagen. Fast jede dieser Szenen ist für sich ein Schmankerl. Es ist eine wahre Lust, dabei zuzusehen. “
Bamba entstand im Rahmen der Konzeptionsförderung der Stadt Stuttgart.