Eine Koproduktion mit dem Festival Blickwechsel / Puppentheater Magdeburg, dem FITZ! Zentrum für Figurentheater Stuttgart und dem Théâtre Octobre Brüssel
- Regie Alberto García Sánchez
- Spiel Annette Scheibler, Daniel Kartmann, Sascha Bufe, Sigrun Kilger
- Musik Oliver Prechtl
- Figuren & Objekte Annette Scheibler, Sigrun Kilger, Ute Kilger
- Ausstattung & Bühne Alberto García Sánchez, Luigi Consalvo
- Kostüme Sonja Füsti
- Licht Luigi Consalvo
Presse
Pralles Leben auf dem Friedhof
Wer die Totenruhe stört
Stuttgarter Zeitung: „Ist es respektlos, verzweifelt oder nur entschlossen zu überleben, das Lumpenpack von San Cristóbal? Obdachlos geworden, besetzt es einen Friedhof, stört die Totenruhe und erbost so die Bürger. Das Ensemble Materialtheater konfrontiert in einer auf Showeffekte verzichtenden Inszenierung mit einem Tabubruch und seinen Folgen. (…) Poetisch und ruhig erzählt das Ensemble Materialtheater von der Entwurzelung, die Menschen nach Umweltkatastrophen und Krieg trifft. (…) Es wird ein lebensfrohes, sympathisch-geschwätziges Völkchen vorgestellt (…) während vor der Friedhofsmauer die Bürgerschaft „Lumpenpack in den Sack“ skandiert. Das Ende ist bitter: Der neuen Heimat verwiesen, ziehen die Spieler das bunte Völkchen in einem Pappkarton hinter die Kulissen.“
Auf dem Totenacker ist die Hölle los
Esslinger Zeitung: „Unter der Regie von Alberto Garcia Sánchez werden Befindlichkeiten subtil austariert. In dem Stück (…) geht es um Akzeptanz und Toleranz und darum, dass das Denken gelegentlich die Richtung wechseln muss. Die zeitgenössische Parabel hat die Flüchtlingsproblematik der Gegenwart im Blick (…) Entstanden ist eine schöne Mischung aus Objekttheater, Schauspiel und Erzählung. Das Lumpenpack erzählt in poetischen Bildern vom Schicksal Schutzsuchender. Obwohl das Stück auf die aktuelle Fluchtbewegung zielt, bleiben den Zuschauern Schreckensbilder erspart. Das Publikum kann selbst Analogieschlüsse auf die erschreckende Wirklichkeit ziehen.“
Mit der Naivität in die Tiefe
Ludwigsburger Kreiszeitung: „Es fiele leicht, ganz vordergründig diese Geschichte als Beitrag zur aktuellen Flüchtlingsdiskussion zu sehen. Das aber scheint zu kurz gedacht. (…) Nein, gerade dieses Spiel mit den Puppen öffnet den Blick für Aspekte hinter der allseits bekannten Problematik. Denn in Wahrheit schaut dieses Stück in vieler Hinsicht voller Ironie in die Tiefe. Fein und menschlich haben die vier Spieler unter der Regie von Alberto García Sánchez versucht, unaufgeregte Zwischentöne zum Klingen zu bringen. Dabei wird die Naivität, die das Figuren- und Materialspiel auszeichnet, geschickt genutzt. Zwischen den Requisiten, die die skurrilen Grabmäler darstellen, läuft ein Spiel ab, das hinter seiner Harmlosigkeit die Widersprüche fein beleuchtet. (…) Wer sich beflügeln lassen möchte von der Distanz zur nüchternen Realität, bekommt einen sehr unterhaltsamen und hintergründigen Abend mit einer Prise Humor.“